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Donnerstag, 31. Juli 2025

Neuzugänge der Alfred-Testa-Bibliothek 1





In einer Welt, deren Ordnung sich der Wahrnehmung entzog, als hätte ein unbekanntes Gericht ihre Gesetze in einem abgeschlossenen Zimmer neu verhandelt, wurde Alfred T. bisweilen mit seltsamen Schriften bekannt. So sprach man von einem Werk der Marion Zimmer Bradley, dessen Titel, „Die Weltenzerstörer“, eine eigentümliche Schwere trug. Es war kein Titel, der von jener plumpen, offensichtlichen Zerstörung kündete, die sich in Trümmern äußerte. Vielmehr schien er auf ein feineres, unheimlicheres Werkzeug zu verweisen, eine Methode, die den Geist der Völker selbst zu zermürben suchte, ein heimliches Aushöhlen des Überlebenswillens und der überlieferten Kultur auf jenem fernen Stern namens Darkover, dessen eigentümliche Existenz sich dem Verstand kaum erschloss. Es war, als würden die Fundamente des Seins unmerklich, aber unaufhaltsam untergraben, noch ehe man die eigentliche Ursache der Schwäche zu fassen vermochte.

Und dann wiederum tauchte der Name John Shirley auf, ein Verfasser, dessen Schaffen von einer düsteren Vorahnung kündete, von einer Zukunft, die bereits jetzt ihre Schatten warf. Seine Romane, insbesondere die ersten zwei Bände der „A Song Called Youth“-Trilogie, „Eclipse“ und „Eclipse Penumbra“, entwarfen eine Welt, die sich in ihrer beklemmenden Realität beinahe greifbar anfühlte, durchzogen von Elementen des Schreckens und einer Satire, die sich wie ein bitterer Geschmack auf der Zunge ausbreitete. Es hieß, diese Trilogie – deren dritter, abschließender Teil „Eclipse Corona“ sei – habe Entwicklungen vorhergesehen, die, obwohl noch nicht eingetreten, bereits in den undurchsichtigen Akten der Zeit verborgen lagen, wie unheilvolle Vorladungen, deren Zustellung nur noch ausstand.

Und schließlich, in diesem Reigen der Verfasser, fand Alfred T. den Roman „So muss die Welt enden“. Welch ein Titel! Eine endgültige Feststellung, beinahe ein Urteil, über das Schicksal der Welt. Man sprach davon, dass dieses Werk eine beißende Satire sei, eine Auseinandersetzung mit den letzten Dingen – der Apokalypse, der Religion und jener unergründlichen Absurdität, die den menschlichen Konflikten innewohnt. Mitunter wurde es auch als „Die Stadt der Wahrheit“ bezeichnet, ein Titel, der in seiner scheinbaren Klarheit eine noch tiefere Verwirrung barg, da er auch ein anderes Werk desselben Autors benennen sollte, dessen Verbindung sich nur einem genauen, fast zwanghaften Studium erschloss. Es war ein Eintauchen in Fragen von höchster philosophischer und theologischer Relevanz, alles verpackt in eine Erzählung von einer bizarr-skurrilen, doch unbestreitbar dunklen Beschaffenheit, deren Sinn sich dem Betrachter nur zögerlich offenbarte, wie ein Dokument, das man zu lesen versuchte, dessen Inhalt sich aber ständig dem Verständnis entzog.



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